Im Sommer 2019 wollte ich Katte meine Heimat etwas näher bringen und habe mit Ihr einen Roadtrip durch den Schwarzwald unternommen. Gestartet haben wir an der Hochstraße (auch: Schwarzwaldhochstraße, Teilstück der B500) in Baden-Baden, der angeblich schönsten aller Straßen, welche durch den Schwarzwald führen. Auf dem Rückweg gab es noch einen Abstecher zu Freunden in den Kaiserstuhl nähe Freiburg im Breisgau.
Tolle Informationen über den Nationalpark Schwarzwald
Für einen Ausflug in den Schwarzwald lohnen sich folgende Webseiten:
Langes WE im Schwarzwald:
Überblick
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße (B500)
Tag 2: Wandern um den Schluchsee
Tag 3: Einmal Kaiserstuhl im Schnelldurchgang
Langes WE im Schwarzwald – Tag 1:
Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße (B500)
Für den ersten Tag der Schwarzwaldtour stand ein Roadtrip über einen Teil der B500 – die sogenannte Schwarzwaldhochstraße – auf dem Programm. Sie ist laut der Schwarzwald Tourismus GmbH die „älteste und vielleicht schönste Touristenstraße im Schwarzwald„. Ob dies stimmt sei jedem selbst überlasse. Laut Wikipedia ist sie immerhin „eine der ältesten und bekanntesten Ferienstraßen in Deutschland„. Die Straße kann ganzjährig befahren werden und führt Touristen und Einheimische bis auf 1164 Höhenmeter in die Schwarzwälder Höhengebiete.
Von 1930 bis 1977 wurden grob geschotterte Fahrwege sowie Fuß- und Wanderwege nach und nach zur befestigten Straße ausgebaut bzw. erweitert. Die heutige Streckenführung (ca. 60 km von Baden Baden nach Freudenstadt) entspricht nicht mehr komplett den damaligen Einzelstrecken. Direkt nach der Fertigstellung des ersten Teilstücks (Verbindungsstraße zwischen Hundseck und Unterstmatt) im Jahre 1930 wurde offiziell von der „Schwarzwaldhochstraße“ gesprochen. (Quelle: Nationalparkregion Schwarzwald e.V.).
Die Schwarzwaldhochstraße sowie der Schwarzwald im Allgemeinen erfreut sich bei Touristen immer größerer Beliebtheit. So konnte für die Besucherzahlen 2018 zum achten Mal in Folge eine neue Bestmarke gesetzt werden. (Quelle: Statistisches Bundesamt Baden-Württemberg)
Gleichzeitig stehen viele ehemalige Nobelhotels an der Schwarzwaldhochstraße vor dem Aus oder sind teilweise schon abgerissen. Der große Glanz der alten Tage (Hotel „Bühlerhöhe“ war die Lieblingsresidenz von Bundeskanzler Konrad Adenauer, Österreichs Kaiserin Sissi speiste angeblich mit Erzherzogin Valerie im Hotel „Sand“) ist vorbei. Hauptursache ist ein geändertes Verhalten bei den Besuchern: während der Schwarzwald früher häufig für längere Urlaube genutzt wurde, hat er sich heute vielmehr zu einem Tagesausflugsziel entwickelt. (Quellen: Badische Zeitung und Focus)
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße
Start in Baden-Baden
Wie ich immer wieder gerne erwähne, ist für mich Baden-Baden mit der B500 das Tor in den Schwarzwald. Entsprechend mussten wir hier unseren Roadtrip starten. Da Baden-Baden selbst jedoch nur ein Katzensprung von meiner Wohnung entfernt ist, haben wir hier noch keinen Stop eingelegt. Zudem würde ich auch mindestens einen Tag für Baden-Baden einplanen – die Stadt ist zwar sehr klein, aber sehr sehenswert. Für kleine Wanderausflüge (2-3h) empfehle ich folgende Routen:
Direkt an der B500 liegt kurz vor Geroldsau die Geroldsauer Mühle. In der Mühle ist ein Schwarzwald-Markt – der sogenannte Mühlen-Markt – mit lauter Leckereien aus der Gegend sowie ein Wirtshaus untergebracht. Der Besuch sehr empfehlenswert:
Weitere (empfohlene) Sehenswürdigkeiten in Baden-Baden:
- Casino
- Kurhaus
- Caracalla-Therme und Friedrichsbad
- Festspielhaus
- Weihnachtsmarkt
- Frieder Burda Museum
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße
Erster Stop am Höhenhotel Plättig/Schlosshotel Bühlerhöhe
Unseren ersten Stop hatten wir am Parkplatz „Plättig“ direkt an der Schwarzwaldhochstraße neben dem Schlosshotel Bühlerhöhe. Dieser könnte als Startpunkt für viele tolle Wanderungen dienen, wir hatten jedoch andere Pläne – auf Grund der Geschichte des Hotels Bühlerhöhe mussten wir jedoch einen kurzen Stop einlegen:
Das Schlosshotel Bühlerhöhe war über Jahrzehnte eine Nobelherberge in Deutschland mit internationalem Renommee. Schon zu Zeiten der Weimarer Republik gehörte Reichskanzler Gustav Stresemann zu den Gästen. Genauso wie Bundeskanzler Konrad Adenauer, Nelson Mandela (Präsident der Republik Südafrika) oder US-Präsident Bill Clinton. Auch Sportstars – wie z.B. Boris Becker – genossen den Luxus und den fantastischen Blick des Hotels mit der traumhaft schönen Lage. Während der Fußball-WM in Deutschland schlug die englische Nationalmannschaft ihr Quartier im Schlosshotel auf. Leider steht das Hotel nun schon seit einigen Jahren leer. Nichtsdestotrotzt ist es eines der Wahrzeichen des Schwarzwaldes.
Weiterhin in Betrieb ist die direkt daneben gelegene Max-Grundig-Klinik – eine Privatklinik für Innere Medizin, Psychosomatik, Radiologie und Check-up für Patienten mit einem etwas dickeren Geldbeutel, welche auch auf Abgeschiedenheit und Diskretion wert legen. So wurde Beispielsweise diskutiert, ob der ägyptischen Präsident Hosni Mubarak während der Revolution sein Land verlässt und in der Klinik Asyl aufsuchen könnte (Quelle: Badische Zeitung).
Der im Jahr 2006 eingeweihte Wildnispfad startet in der Nähe des Parkplatzes und umspannt eine ca. 70 Hektar große Waldfläche, die seit einigen Jahren der Natur überlassen wird. Dadurch soll der Wald nach und nach wieder natürlicher und dadurch wieder zur ‚Wildnis‘ werden. Hierfür werden z.B. die von Stürme umgeworfen Bäume liegen gelassen und entlang des Weges zäumen sich dadurch zahlreiche Hindernisse.
Kurze Zeit nach der Einweihung des Wildnispfades wurde im Jahre 2009 zusätzlich noch der Luchspfad eröffnet: der Luchs war früher noch recht verbreitet im Schwarzwald. Ein Verein möchte diesen wieder ansiedeln. Europaweit gibt es seit den 1970er Jahren mehrere Projekte die sich um die Ansiedlung des Luchses bemühen, in der Schweiz, Tschechien, Slowenien und in Frankreich, in den Vogesen gibt es erste Erfolge, die damit beginnen in der Gefangenschaft geborene Luchse auszusetzen und so für eine Wiederherstellung einer entsprechenden Luchs-Population zu ermöglichen. Der Luchspfad soll demnach nicht nur als Wanderpfad, sondern auch zur Aufklärung mit vielen Erläuterungen auf Tafeln sowie Skulpturen dienen.
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße
Mummelsee
Zweiter Stop auf unserer Tour ist der Mummelsee. Der See ist ein touristisch erschlossener Karsee am Abhang der Hornisgrinde. Der Name des Mummelsees geht nach Angaben der Gemeinde Seebach zurück auf die weißen Seerosen (Nymphaea alba), im Volksmund Mummeln genannt, die dort früher zahlreich vorgekommen sein sollen. Die Sage von den als Mümmlein bezeichneten Seejungfrauen (Nixen) spielt bei der Herleitung des Gewässernamens möglicherweise auch eine Rolle (Die Weiße Seerose wird auch als Nixblume bezeichnet). Das Wasser des Mummelsees hat einen pH-Wert unter fünf, ist sauer-torfig und nährstoffarm. Daher gibt es keine Fische und auch keine Seerosen im See. (Quelle: Wikipedia)
Neben der Mummelsee-Nixe (Statue im See, siehe Foto unten) ist der Mummelsee-Geist eine Attraktion. für Kinder. Der Geist dürfte auf die Ballade „Die Geister am Mummelsee“ von Eduard Mörike aus dem Jahr 1829 zurückgehen, die das Beobachten der Nixen am Mummelsee zum Gegenstand hat.
Unterschied Nixe, Meerjungfrau und Sirene
Nixen und Meerjungfrauen sind auf den ersten Blick ein und dasselbe – sie unterscheiden sich äusserlich nicht. In beiden Fällen ist der Oberkörper der einer hübschen Jungfrau und der Unterkörper ist ein Fischschwanz. Den Legenden und dem Aberglauben nach leben die Wesen im Meer oder anderen Gewässern. (Quelle: Wikipedia)
Meerjungfrauen sind Fabelwesen, welche der griechischen Mythologie entsprungen sind. Bei den Meerjungfrauen handelt es sich eher um positive Wesen, welches seelenlos oder verdammt ist und nur durch die Liebe eines menschlichen Gemahls von seinem Schicksal befreit werden kann. (Quelle: Uni24)
Nixen entspringen der mittel- & nordeuropäischen Mythologie und es handelt sich dabei um Wassergeister. Nixen werden in Erzählungen meistens als negative Wesen dargestellt, welche Seemänner verführen und im Wasser ertränken. (Quelle: Wikipedia)
Die Sirenen sind in der griechischen Mythologie weibliche Fabelwesen, welche durch betörenden Gesang die vorbeifahrenden Seemänner anlocken, um sie zu töten. Sirenen werden fälschlicherweise oft mit Meerjungfrauen und Nixen verwechselt oder gleichgesetzt, da sie im Mittelalter auch mit Fischschwänzen dargestellt wurden. Es handelt sich hierbei aber wohl um Mischwesen aus ursprünglich Frau und Vogel und gehören ursprünglich in den Bereich der Todesdämonen. (Quelle: Wikipedia)
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße
Hornisgrinde
Stop Nr.3: die Hornisgrinde. Der ca. zwei Kilometer lang gestreckter Bergrücken ist mit 1164,4 m ü. NHN der höchste Berg des Nordschwarzwaldes.
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße
Triberger Wasserfälle
Einen etwas längeren Stop hatten wir in Triberg. Die dort gelegene „Triberger Wasserfälle“ gehören mit ihren insgesamt 163 Metern Fallhöhe zu den höchsten und bekanntesten Wasserfällen Deutschlands. Das kleine Städtchen an sich hat seine besten Zeiten hinter sich. Trotzdem stößt man immer noch auf Touristen aus unterschiedlichen Länder: China, Japan, USA, Kanada, Italien, Holland.
Tag 1: Roadtrip über die Schwarzwaldhochstraße
Übernachtung in Waldau
Den ersten Tag unseres Roadtrips beendeten wir in Waldau im Hotel Traube. Das Hotel lag für uns sehr verkehrsgünstig, da wir somit keine große Anfahrt zum Parkplatz am nächsten Morgen hatten, von dem wir unsere Wanderung um den Schluchsee beginnen wollten. Waldau selbst bietet neben drei Hotels und der schönen Landschaft absolute Abgeschiedenheit mit minimalem Mobilfunkempfang.
Langes WE im Schwarzwald – Tag 2:
Wandern um den Schluchsee
Tag 2: Wandern um den Schluchsee
Schluchtensteig
Auf komoot.de gibt es eine tolle Wander: Der Schluchtensteig – 6 Etappen durch die Schwarzwald-Canyons
Wir sind die vierte Etappe des Schluchtensteigs (Von Fischbach nach St. Blasien) gewandert.
Start in Fischbach
Schluchsee
Vesperstube Unterkrummenhof (Schluchsee)
www.unterkrummenhof.info
Windbergwasserfälle (St. Blasien)
St. Blasien – ehemaliger Kurort mit Weltruf
Die Geschichte der Stadt ist auf das Engste mit dem im Jahre 858 erstmals erwähnten Benediktinerkloster (Kloster St. Blasien) verknüpft. Eine Blütezeit erlebte das Kloster von ca. 1764 bis 1793. 1882 begann der Geschäftsmann Otto Hüglin mit dem Bau des Kurhauses in der Ortschaft. Im Lauf der Expansion des Kurhausbetriebs und des parallelen Aufstiegs des Sanatoriums St. Blasien zu einer europaweit bekannten medizinischen Institution kam es auch dort zu Genesungsaufenthalten von Berühmtheiten, so etwa des Schriftstellers Heinrich Mann (1892), des russischen Revolutionärs Maxim Gorki (1921), der auf Empfehlung des vor dem Ersten Weltkrieg in Zürich weilenden Lenin nach St. Blasien kam. Der Ort zog in seiner einzigartigen Verbindung von hochmodernem Kurbetrieb, weltstädtischem Flair und der fernen Abgeschiedenheit sowie romantischen Lage im Hochschwarzwald auch den Großherzog von Baden, Friedrich I., und seine Gattin Luise oftmals zum Ausspannen in der nach ihnen benannter Friedrich-Luisen-Ruhe an. Nach dem Verkauf des Kurhauses und der Auflösung der Hotel und Kurhaus St. Blasien AG durch Otto Hüglin und seinen Sohn Albert Hüglin im Jahr 1925 nahm der bis dahin erreichte Glanz der Stadt sukzessive ab. Das Kurhausgebäude verfiel 1962 dem Abriss, an seiner Stelle entstand das 1965 eröffnete Hochhausgebäude „Haus an der Alb“
(Quelle: Wikipedia)
Essen gehen in St. Blasien:
- DOM-Hotel St. Blasien (inkl. Restaurant & Café)
- Cafe Rosalie
- Alter Hirschen (Wirtsstube)
Am „Alten Hirschen“ scheiden sich die Geister (vgl. Google-Bewertungen). Wir sind am Ende unserer Wanderung noch von starkem Rrgen überrascht worden und waren froh, dass die urige Wirtsstube geöffnet hatte und wir eine warme Mahlzeit bekammen. Für das Essen würde ich die Wirtsstube nicht empfehlen (Tiefkühlspeisen). Der alte Charme und die Oma, die sich alleine um die Gäste kümmert macht dies jedoch wieder wett. Wir haben uns sehr wohl gewühlt und sind satt geworden.
Langes WE im Schwarzwald – Tag 3:
Einmal Kaiserstuhl im Schnelldurchgang
Den letzten Tag unseres Schwarzwald-Trips haben wir etwas abseits vom Shwarzwald am Kaiserstuhl bei Freunden (Ingrid und Timo) verbracht. An dieser Stelle auch noch einmal ein dickes Dankeschön für den schönen Grillabend.
Tag 3: Einmal Kaiserstuhl im Schnelldurchgang
Texaspass
Der Texaspass ist die Verbindung der beiden Kaiserstuhlorte Oberbergen und Kiechlinsbergen. Bekannt ist er durch die Regio-Tour, die jedes Jahr im August im Dreiländereck stattfindet. Die Schlussetappe führt dabei immer auf einem Rundweg durch den Kaiserstuhl, wobei der Texaspass mehrere Male erklommen werden muss. Der Pass wird erst seit seiner Einbeziehung in die Regio-Tour Texaspass genannt, und zwar wegen seiner Serpentinen. Sein eigentlicher Name ist alemannischen Ursprungs und lautet „Auf dem Eck”.
Gleichzeitig ist der Texaspass angeblich das meist fotografierte Motiv im Kaiserstuhl – leider war bei unserem Besuch das Wetter nicht ideal für Fotos :-(.
Tag 3: Einmal Kaiserstuhl im Schnelldurchgang
Litzelbergkapelle
Die Wallfahrtskapelle am Litzelberg, umgeben vom Kaiserstühler Rebland und mit herrlicher Panorama-Aussicht, wurde im 17. Jahrhundert erbaut; 1752 wurde sie bedeutend vergrößert und erhielt ihr heutiges Aussehen. Herzstück ist die Statue der schmerzhaften Muttergottes im Hochaltar. Betreut wird die Kapelle von einem Schwesternkonvent.
Tolle Wanderstrecke: Limburg – Litzelbergkapelle Runde von Sasbach am Kaiserstuhl
Mittelschwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Leicht begehbare Wege. Kein besonderes Können erforderlich. Der Startpunkt der Tour ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Langes WE im Schwarzwald:
Schwarzwälder Kirschtorte
Klar – die Schwarzwälder Kirschtorte darf auf einem Schwarzwald-Wochenendausflug natürlich nicht fehlen: was wäre der Schwarzwald denn auch ohne sein Kirschtorte!
Wir haben uns die Scharzwälder Kirschtorte in Triberg in einem Café mit dem Charme der 80er Jahre gegönnt. Um uns herum saßen Touristen aus aller Herren Länder, welche sich auf den Kuchen freuten, mit dem Interieur jedoch sichtlich auch Ihre Probleme hatten.
Langes WE im Schwarzwald:
Kuckucksuhren
Genauso wie die Schwarzwaldtorte gehört auch die Kuckucksuhr zum Schwarzwald. Wer die ersten Schwarzwälder Kuckucksuhren konstruiert hat, ist umstritten. Bereits die beiden ersten Geschichtsschreiber über die Schwarzwälder Uhrmacherei widersprechen sich in dieser Frage. Die Uhr wird traditionell vor allem – aber nicht nur – im Schwarzwald gefertigt und ist weltweit bekannt. Häufig ist sie eine Wanduhr, deren mechanisches Pendelwerk mit Kettenzug und Schlagwerk ausgestattet ist.
Langes WE im Schwarzwald:
Weitere Impressionen