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U-Boot Bunker Valentin: Denkort in der Nähe von Bremen

U-Boot Bunker Valentin
Geschichte

Im Jahre 1943 begannen die Nazis im kleinen Ort Rekum (1943 Rekum-Farge) bei Bremen einen gewaltigen Bunker zu errichten: der riesige Koloss aus Stahlbeton ist mehr als 400 Meter lang und über 30 Meter hoch, die Tauchbecken über 16 Meter tief. Mit einer Wand- und Deckenstärke von bis zu 7 Meter hätte die Anlage jedem Luftangriff standhalten sollen. Nach dem weltweit größten U-Boot-Bunker in Brest (Frankreich) mit über 0,5 Mio m³ verbautem Beton liegt der Bunker bei Farge mit 0,45 Mio m³ verbautem Beton knapp dahinter an zweiter Stelle. Gemessen an der Grundfläche (> 35 T m²) ist der Koloss der größte freistehende Bunker in Deutschland. Die Errichtung des Bunkers zählte zu den aufwendigsten Rüstungsprojekten Nazideutschlands und war angeblich zur damaligen Zeit eine der größten Baustellen in Europa: zur Erbauung dieser monströsen Anlage wurden über 10.000 Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge eingesetzt. Mehr als 1.000 starben während den Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen.

Der „Valentin” – so die Bezeichnung für die Anlage – wurde als verbunkerte Werft zur Produktion von U-Booten des Typs XXI errichtet. Hier sollte in einer damals hochmodernen Sektionsbauweise auf Taktplätzen die Serienfertigung der U-Boote durchgeführt werden. Hohe Stückzahlen in kürzester Zeit: 14 Exemplaren sollten jeden Monat „vom Band rollen“. Die  U-Booten des Typs XXI waren mit ihren Elektromotoren unter Wasser sehr leise, sehr schnell und konnten sehr lange Zeit auf Tauchfahrt bleiben – eine der geplanten „Wunderwaffen“, um den Kriegsausgang noch zu beeinflussen. Jedes Boot des Typs XXI bestand aus acht Sektionen, die an anderen Werftstandorten, inklusive der meisten Einbaugeräte, vorgefertigt wurden. Sie sollten auf dem Wasserweg im „Valentin” angeliefert und auf den Taktplätzen zusammengefügt und endausgerüstet werden. In Bremen-Rekum sollte also die Endmontage der U-Boote stattfinden.

Kurz vor der Fertigstellung im März 1945 bombardierten alliierte Kampfbomber den Koloss an den noch im Bau befindlichen Stellen, trafen ihn damit an der empfindlichsten Stelle – und machten ihn so letztendlich unbrauchbar.

Der Bunker ging in den 1960er-Jahren in den Besitz der Dt. Bundesmarine über. Teile des Gebäudes wurden bis Ende 2010 als Materialdepot genutzt. Heute ist der U-Boot Bunker Valentin eine Gedenkstätte, die für Besucher geöffnet ist.

 

U-Boot Bunker Valentin

U-Boot Bunker Valentin

U-Boot Bunker Valentin

 

Schema der geplanten U-Boot-Montage im Taktverfahren (Quelle: Bremen Port Command Eng. Sec., 13.09.1945 / Informationstafel im Bunker):

 

U-Boot Bunker Valentin
Weiterführende Informationen

Internetseite:
www.denkort-bunker-valentin.de

Bücher zum U-Boot Bunker Valentin:
www.amazon.de (Suche voreingestellt)

Zeitungsartikel:
WELT: Hitlers U-Boot-Bunker war schon fast fertig
Das Erste: Geheimnisvolle Orte
TAZ: Ein Bauwerk, das Menschen frisst

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