Das Hexental
Das Hexental ist laut den Anwohnern eines „der schönsten Täler im Schwarzwald überhaupt“. Der Name Hexental leitet sich nicht vom Worte „Hexe“, sondern vom keltischen Wort „Hag“ ab. Ein „Hag“ ist meist ein von einer Hecke eingehegtes bzw. eingefriedetes Gelände. Im Mittelalter war es üblich die eigenen Höfe, Äcker und Weideland mit Hecken und anderen Pflanzen zu umzäunen. Hiermit sollten vor allem die Felder vor Wild und Windverwehungen bei der Aussaat geschützt werden.
„Der Hag bot auch Friedhöfen Schutz vor bösen Geistern, insbesondere wenn er aus Eiben oder Buchsbaum bestand. Auch sind sowohl im mitteleuropäischen als auch im nordischen und englischen Sagenkreis überraschende Durchlässe in Hecken als Übergang in ein Feenreich oder die Unterwelt zu finden. So leitet sich auch Hexe (ahd. hecse, engl. hag, auch mnl. Hagetisse) aus demselben Wortstamm ab. Als alternative Bezeichnung findet sich Zaunreiter/in.“ (Quelle: Wikipedia)
Umgangssprachlich wurde mit der Zeit aus „Hag“ „Hexe“ und aus dem Hagstal wurde Hexental.
Wegbeschreibung
Wir sind eine kleine Abwandlung der Wegbeschreibung von Axel Richter auf www.outdooractive.com gelaufen (entsprechend einige Passagen übernommen).
Start am Schönberg in Au
Gestartet sind wir in Au oben auf dem Schönberg, an Ort und Stelle des früheren Gasthauses „Adlerburg“ (Am Schönberg 39 – die Adlerburg gibt es nicht mehr, jedoch ist sie an den Wegweiser noch häufig ausgeschildert). Vom Schönberg laufen wir den Berg runter zur Dorfstraße und biegen dort rechts gen Süden/Wittnau ab. Wir halten uns links auf der Dorfstraße bis zum Ortsende. Als Wegzeichen dient ein roter Adler auf (meistens) gelben Hintergrund sowie eine gelb/orange Raute.
Hinter der Wendeschleife der Linienbusse biegen wir nach links in die Selzenstraße ein und wenden uns gleich hinter der Brücke über das Selzenbächle nach rechts (Schützenhausweg). Dieser Weg führt uns am Schützenhaus von Au vorbei und durch ein kleines Waldstück. Hinter dem Waldstück erreichen wir das Gelände der Kurklinik Stöckenhöfen. Wir durchqueren die Anlage und wandern hinter dem Parkplatz links die Straße hinauf, um gleich wieder nach rechts auf den Hexental-Rundweg in Richtung Bollschweil abzubiegen.
Wittnau
Der Wirtschaftsweg führt unterhalb des Waldes bis zu einem Wegekreuz. Der Weg führt die linke Abzweigung entlang Richtung „Sägeloch“ bergauf. Wir haben jedoch eierechte Abzweigung genommen und sind durch Wittenau hindurch zum Wittnauer Grillplatz mit Spielplatz am Wittnauer Waldkindergarten (Artikel der Badischen Zeitung zum Waldkindergarten) bzw. am Wittnauer Schützenhaus. An dieser Stelle treffen sich auch die beiden Abzweigungen wieder.
Sölden
Vorbei am Schützenhaus wandern wir weiter in Richtung Bollschweil, bis wir uns oberhalb des Ortseingangs von Sölden befinden. Hier folgen wir den Wegzeichen rechts bergab an den Ortsrand und dann wieder scharf links den Mühleweg hinauf. Auf dem Saalenbergweg erreichen wir schließlich die wunderschön auf einer Anhöhe gelegene, kleine Saalenberg-Kapelle mit herrlicher Rundumsicht über das Tal und Sitzbänken.
Wir queren eine Wiese und folgen den Wegmarkierungen der „gelben Raute“ in den Wald hinein. Nun geht es auf breiten Wegen etwa 2 km weit durch den Wald bis zu einer Kreisstraße. Wir laufen entlang der Straße aufwärts und halten uns nach etwa 200 m rechts, um unsere Wanderung am Waldrand entlang fortzusetzen.
INFO Die Gemeinde Sölden im Hexental ist nicht zu verwechseln mit Sölden in den Öztaler Alpen, dem weltweit bekannten Ski-Gebiet. Wie viele Orte und Städte im Schwarzwald ist auch Sölden im Hexental sehr alt: das Dorf wurde bereits im Jahre 805 n. Chr. als „Marca Selidon“ urkundlich erwähnt. Im Jahr 2005 feierte das Hexental gemeinsam das 1200jährige Bestehen von Sölden. Auf dem Weg zur letzten Hexental-Ortschaft Bollschweil biegt zwischen Sölden und Bollschweil eine Straße nach St. Ulrich ab. In St. Ulrich liegt seit dem 12. Jahrhundert einer der größten Taufsteine Süddeutschlands: im Hof der Pfarrkirche in St. Ulrich steht eine riesige romanische Brunnenschale aus cluniazensischer Zeit (11. Jahrhundert), im Volksmund „Taufstein“ oder auch „Teufelstein“ genannt. Der Legende nach, hatte der heilige Ulrich sein kleines Kloster im Möhlintal ausgebaut (ein Cluniazenser Reformkloster 1087 n. Chr.) und wünschte nun noch einen steinernen Trog zu dem Brunnen. Im Tal selbst konnte er keinen tauglichen Stein auffinden und wegen der Enge des Tales anderswoher keinen heranbringen lassen. Da schlief er eines Abends im Freien ein und erblickte im Traum auf dem Meeresgrund einen runden Sandsteinblock, der zu einer Brunnenschale wie gemacht schien. Als er erwachte, war es Morgen. Da erschien ein Jäger und sprach mit ihm. Als er von dem Wunsche des Heiligen nach einem Steinblock gehört hatte, erbot er sich, diesen noch vor Abend herbeizuschaffen, wenn Ulrich ihm dafür seine Seele verschriebe. Da wußte dieser, mit wem er es zu tun hatte, und sagte zu dem Jäger: „Um neun Uhr will ich Messe lesen. Wenn du den Stein vor der Wandlung zum Kloster schaffst, will ich nach meinem Tode dein eigen sein; bringst du ihn aber erst nach der Wandlung, so gehört der Stein mir und ich gehöre nicht dir.“ Mit diesem Vorschlag war der Teufel zufrieden und eilte hinweg. Zur festgesetzten Zeit las der Heilige die Messe und bat darin Gott um Beistand. Unterdessen schwebte der Teufel mit dem Steinblock auf dem Kopf heran; aber in der Ferne tönte ihm schon das erste Läuten zur Wandlung entgegen, und bei seiner Ankunft auf dem Berg Geiersnest erklang das zweite. Da warf er voller Wut den Stein in das Tal hinab und fuhr brüllend davon. Mit Freuden sah Ulrich, als er aus der Kirche kam, den Block beim Kloster liegen. Nun ließ er aus ihm von seinen Mönchen das kunstreiche Becken machen. Quellen: www.schwarzwald-netz.com www.bollschweil.de de.wikipedia.org |
Bollschweil
Der Weg führt uns an den Ortsrand von Bollschweil, wo wir dem Leimbachweg bis in den Ortskern abwärts folgen. An der Durchgangsstraße (Hexentalstraße) biegen wir nach rechts ab. Bei der nächsten Querstraße links folgen wir dieser (General-von-Holzing-Straße), gehen am Friedhof und Spielplatz vorbei und halten uns am Schild, das zu den Sportanlagen (Fußballplatz) weist.
Bettlerpfad
Nun befinden wir uns auf dem „Bettlerpfad“, der am Schönberghang entlang führt und dessen Wegweiser uns bis Merzhausen begleiten. Der historische Wanderweg führt insgesamt auf einer Länge von 27 km von Merzhausen nach Badenweiler im Markgräflerland:
Am Sportplatz und an einer Mariengrotte vorbei, gelangen wir dann an den Ortsrand von Sölden. Weiter wandern wir am Schönbergfuß entlang bis zum Ortsrand von Wittnau.
Wittnau
Kurz nach dem Rathaus in Wittnau leitet uns ein Wegweiser nach rechts in Richtung Merzhausen (Schönbergstraße). Wir gehen den Berg ein wenig hinab und folgen an der Kreuzung dem Wegweiser nach links in den Heimbachweg. Zwischen Wiesen und Feldern geht es nun bergab in Richtung Au. Der Weg führt uns in Au direkt zu unserem Startpunkt zurück, der Platze der ehemaligen „Adlerburg“.