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Batumi – das Las Vegas Georgiens?

Von Gori in das „El Dorado Georgiens“: Batumi.

Mit knapp 300 km ist der Abschnitt von Gori nach Batumi unsere Königsetappe. Ursprünglich wollten wir über Bordschomi, Achalziche und Chulo über den kleinen Kaukasus entlang der türkischen Grenze nach Batumi fahren. Da wir jedoch den Vormittag noch für die Besichtigung der Festung in Gori nutzten und unser Kartenmaterial auf dieser Strecke eher eine weniger gut befahrbare Offroad-Piste vermuten lies, entschieden wir uns für die „langweilige“ nördliche Route über die Schnellstraßen E60, U12 und U70.

 

Georgien Roadtrip Tag 6: Auf nach Batumi!

Über den Streckenabschnitt Gori – Batumi gibt es selbst nicht wirklich viel zu sagen bzw. zu schreiben. Endlos lange Straßen. Typisch georgischer Verkehr. Die Straße ist gut ausgebaut und man kommt gut durch. Auch die Beschilderung ist sehr gut. Teile der Strecke befinden sich gerade im Bau (2016), so dass man immer wieder mal durch ein Baustelle oder durch Umleitungen durch kleine Dörfer fahren muss. Der letzte Streckenabschnitt von Kobuleti nach Batumi zieht sich dann etwas, da die Strecke doch deutlich hügeliger ist als angenommen.

 

Batumi
Las Vegas, Baywatch und dann doch wieder total skurril

Die Stadt wird in diversen Reiseführer meist mit „Georgiens Sommerhauptstadt“, „Georgiens Urlaubshauptstadt“ oder auch als „Las Vegas Georgiens“ betitelt. Dies ist alles richtig – zusätzlich ist Batumi jedoch auch Hafenstadt und Wissenschaftsstandort mit Hochschule und Universität. Das wird gerne vergessen.

Auf den ersten Blick scheint der Titel „Las Vegas Georgiens“ auch zu stimmen: an fast jeder Ecke befindet sich ein Casino. Nachts ist die Stadt hell erleuchtet. Clubs laden zur Party ein. Überall werden neue Hotelkomplexe hochgezogen. Hier scheint der Rubel richtig zu rollen.

Am Strand angekommen überwiegt dann aber doch ganz klar die „Urlaubshauptstadt“: die kilometerlange Strandpromenade lädt zum Flanieren ein. Die Rettungsschwimmer und deren Hütten erinnern uns sofort an Baywatch. David Hasselhoff und Pamela Anderson haben wir aber leider nicht getroffen.

Abgerundet wird das Ganze durch jede Menge skurriler Skulpturen, Häuser und Gebäuden. Aber auch durch die Überschätzung der Eingenen Lage und der daraus entstehenden Mischung aus Aufbruchstimmung, viele Neubauprojekte, Abschwung und genauso viele leerstehende Wohnungen.

Übernachtet haben wir in einem Gebäudekomplex direkt am Strand. Unsere Gastgeberin war Miranda. Da wir via AirBnB gebucht hatten, war die Unterkunft in Batumi mit ca. 30 EUR auch gleichzeitig einer der teuersten unserer Reise.

Batumi: Strand und Baywatch-Feeling

Batumi Miracle Park

Batumi Karaoke Bar

Batumi bei Nacht

Batumi
Bade- und Urlaubsparadies am schwarzen Meer

Batumi zieht viele Touristen aus den umliegenden Regionen an: aus Aserbaidschan, Armenien, Irak und überwiegend auch aus der Türkei suchen Menschen gerne die Sonne und das Meer der „Perle am schwarzen Meer“ auf. Im Sommer scheint hier richtig viel los zu sein: es muss eine Strandparty neben der anderen stattfinden. Leider waren wir im Oktober da und die Saison war bereits zu Ende. Die Strandbars und Party-Locations an der Strandpromenade waren schon geschlossen oder wurden gerade noch abgebaut bzw. in den Winterschlaf gebracht. Touristen waren nur noch vereinzelt da.

Für Touristen ist die Stadt bestens vorbereitet: jede Menge Hotels für die Übernachtung sowie auch Mietfahrräder (Stationen entlang der ganzen Küste), um die Strandpromenade, die Innenstadt oder auch die weitere Umgebung zu erkunden.

Batumi Building

Batumi Beach

Batumi Boulevard

Batumi Sonnenuntergang am Strand

 

Batumi
Hinter den Kulissen von Batumi

Viele Investoren zeigen Interesse an dem viel versprechenden neuen Wirtschaftsstandort in Georgien. Milliarden wurden bereits in den Ausbau der Tourismusbranche  und in Umfangreiche Bauvorhabend investiert. Großes Vorbild hierbei ist Las Vegas. Die Stadt hat sich dadurch zur Partyhauptstadt Georgiens entwickelt. Es wird durchweg nur positiv berichtet.

Leider gibt es auch Schattenseiten: viele der mit viel Tamtam gestarteten Bauprojekten stehen leer! Teilweise wurden Bauprojekten auch nur zu Teilen abgeschlossen. So kann es vorkommen, dass man in einem Gebäudekomplex in einer fertigen Wohnung haust, während direkt daneben die Hälfte des Stockwerkes noch im Rohbau stecken geblieben ist. Hintergrund ist einfach Überschätzung der Lage. Für europäische Investoren ist die Stadt noch nicht attraktiv genug. Für die meisten Georgier oder auch für die Menschen der umliegenden Staaten ist die Stadt bereits jetzt h zu teuer.

Batumi Innenhof
Innenhof
Batumi Rohbau
Rohbau
Batumi ohne Kosmetik
Die „Perle am schwarzen Meer“ ohne Kosmetik

 

Georgien Roadtrip
Weiter Impressionen aus Batumi

Batumi Alphabetic Tower

Batumi Ship/Schif

Alphabet Tower

Batumi

Batumi Strandpromenade

Batumi Gebäudekomplex

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