Auf dem Weg vom Süden Portugals zurück nach Porto habe ich in Peniche an der Atlantikküste einen Stop gemacht und dort übernachtet. Empfohlen wurde mir Peniche von Alex und was soll ich sagen: hat sich echt gelohnt – vielen Dank Alex!
Auf den ersten Blick fand‘ ich Peniche gar nicht so attraktiv: bei der Fahrt nach Peniche sah das Städtchen nach Touristenzentrum und Betonklötze aus. Begibt man sich dann jedoch in das Zentrum oder noch besser direkt an die Küste ändert sich das Bild ganz schnell. Vor allem die Felsformationen sind atemberaubend! Nach mehreren sehr warmen Tagen am Strand war es bei meinem Besuch in Peniche extrem windig und hat immer wieder zwischendurch geregnet. Mit der Felsformation, der Brandung und dem Wetter war das gefühlt Natur pur. In mehreren Berichten wird von Peniche auch als das geologische Paradies Portugals gesprochen.
Peniche ist angeblich auch eines der Zentren des portugiesischen Fischfanges: hier soll sich landesweit der zweitgrößte Umschlagplatz für Sardinen befinden. Nachdem gerade auch wegen der Fischerei immer mehr Menschen nach Peniche zogen, wurde die Ortschaft 1988 zur Stadt ernannt. Daneben ist Peniche auch als Surferparadies bekannt. Ich habe hiervon aber in meinen wenigen Stunden vor Ort kaum etwas mit bekommen.
Ich war leider nur zur Übernachtung abends ein paar Stunden und am Folgetag noch ein paar Stunden in der kleinen Ortschaft, diese kurze Zeitspanne hat aber absolut Lust auf mehr gemacht. Wäre am liebsten auch noch länger geblieben, aber das Flugzeug wartet nicht auf mich …. Hmmm – wird Zeit für ’nen Lottogewinn und ein eigenes Flugzeug. Nun ja, habe ich leider nicht, also musste ich mich weiter auf meinen Weg begeben. Nicht gesehen habe ich dadurch die Berlengas (Berlengar Inseln), ein Archipel bestehend aus drei kleinen Inseln wenige Kilometer vor Peniche im Meer. Von dem dortigen Naturschutzgebiet und der Festung „Fort of São João Baptista“ sind im Internet wunderschöne Bilder zu finden. Also falls ihr in Peniche seid und etwas Zeit mitgebracht habt: unbedingt einen Ausflug zu den Berlengas unternehmen!
Festung: Fortaleza de Peniche
Eine der Top-Sehenswürdigkeiten ist wohl die Festung. Leider wurde sie durch ein Feuer im November 2017 beschädigt und war zu meinem Besuch im März 2018 wegen Renovierungsarbeiten noch geschlossen, so dass ich sie leider nur von außen besichtigen konnte.
Die Hafenburg ist spektakulär gelegen. Immer wieder brechen Atlantikwellen am Fundament der Burg. Mehrere Jahrhunderte Geschichte von Angriff und Verteidigung. Während der Salazar Diktatur war die Festungsanlage ein Gefängnis für politisch Gefangene. Der kommunistische Parteiführer Álvaro Cunha begründet seinen Ruhm auf eine erfolgreiche Flucht aus diesem Gefängnis.
Stadt & Hafen
Der Hafen mit seinen Werften ist neben der Festung eines der zentralen Elemente der Stadt. Wie bereits zuvor erwähnt, der vorgelagerte, moderne Stadtteil mit seinem Betonklötzen hat mich nicht angesprochen. Der Charme des Städtchen kommt vom alten historischen Kern, auch wenn dieser teilweise nach Abriss und auch nicht immer so wirklich historisch ausschaut.
Leuchtturm
An der Spitze der Halbinsel von Peniche liegt der Leuchtturm. Direkt vor dem Leuchtturm liegt auch noch ein Restaurant direkt auf den Klippen mit dem wohl schönsten Ausblick auf den Nau Dos Corvos-Felsen und die Berlengar Inseln. Auf dem Dach des Restaurants befindet sich eine Aussichtsplattform, die besonders zum Sonnenuntergang viele Touristen anlockt. Selbst bei regnerischem Wetter war ich von einige Touristen umgeben. Mit Sonnenuntergang war dann leider wetterbedingt nicht wirklich so viel anzufangen.
Das Restaurant selbst sah mir nicht wirklich einladend aus. Auch die Preise waren eher sehr touristisch angelegt. Also bin ich weiter gezogen.
Papôa
Lohnenswert ist eine Fahrt an der Küste – vor allem an die Ecke um Papôa – mit den enormen Wellenbewegungen, die an der Küste fontainenartig einschlagen. Imposant.