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Mount Everest

Der Mount Everest im Himalaya-Gebirge ist mit einer Höhe von 8.848 m der höchste Berg der Erde. Er wurde 1856 nach dem britischen Landvermesser Georg Everest benannt – zumindest für die westliche Welt. In Nepal wird der Berg Sagarmatha, in Tibet/China Qomolangma genannt. Der Everest befindet sich direkt an der Grenze zwischen Nepal und Tibet/China. Er gehört zu den 14 Achttausendern und zu den Seven Summits.

Edmund Hillary und Tenzing Norgay gelang am 29. Mai 1953 die erste nachgewiesene Besteigung des Everest. Reinhold Messner und Peter Habeler erreichten am 8. Mai 1978 als Erste den Gipfel ohne zusätzlichen Sauerstoff.

 

Mount Everest
Unsere Reise zum Berg aller Berge

Während der Planung unserer Reise nach Nepal kamen meine Kumpels und ich auf die Idee, doch einen Abstecher nach Tibet und Bhutan zu unternehmen. Nach unserem anfänglich jugendlichen Übermuts mussten wir dann aber sehr bald feststellen, dass auf Grund der politischen Spannungen und Visa-Bestimmungen zwischen den einzelnen Ländern (Nepal – Tibet/China – Bhutan – Indien) unsere ursprüngliche Planung so nicht durchzuführen ist. Jedoch sind wir bei den Recherchen dazu auf eine andere – für uns grandiose – Information gestoßen: in Tibet ist es möglich, Nahe an das Everest Base Camp (EBC) zu gelangen, ohne eine 14-tägige Anreise via Wanderung unternehmen zu müssen (wie in Nepal). Damit hatten sich plötzlich alle unsere Prioritäten auf einen Schlag geändert: aus einer Reise nach Nepal mit etwas Tibet oder etwas Bhutan wurde nun eine Reise zum Berg aller Berge, dem Mount Everest, und ein wenig Nepal zur Vorbereitung.

Da wir zeitlich nur im November reisen konnten war auch schnell klar: die Reise wird kalt werden, sehr kalt. Unser Reiseveranstalter war zu Beginn etwas skeptisch: im November beginnt der kalten Winter. Die Strecke zum Everest kann durch Schnee oder Regen aufgeweicht und dadurch nicht befahrbar sein. Eventuell ist auch das EBC selbst gesperrt – die Chinesen ändern recht häufig ihre Meinung.

Unsere Reiseveranstalter (Sagarmatha Trekking) hat alles perfekt organisiert: Ankunft in Kathmandu (Nepal), Beantragung der notwendigen Genehmigungen für Tibet und die Weiterreise nach Tibet. In Lhasa (Tibet) angekommen, haben wir uns nach zwei Tage Akklimatisierung sofort auf den Weg zum Everest gemacht. Auch Tashi, unser Guide in Tibet, hat uns ideal durch das Land begleitet!

 

Erster Blick und erste Bedenken

Nach der Überquerung mehrerer über 5.000 m hohen Pässe standen wir am Gipfel des letzten Passen vor dem Everest. Mit der ersten Freude kamen auch gleich ersten Bedenken: vier Tage waren wir zu diesem Zeitpunkt in Tibet. Vier Tage lang nur Sonnenschein und blauer Himmel. Nun hatten wir zum ersten Mal Wolken – und das ausgerechnet um den Everest herum. Na ja, das Wetter soll am Everest schnell umschlagen – wir sind noch nicht am Ziel und hoffen auf klare Sicht zu späterer Stunde.

Mount Everest: letzter Pass

 

Kurze Freude

Etwas mehr als eine Stunde später stehen wir kurz vor dem EBC. Wie erhofft ist das Wetter deutlich besser geworden: alle Wolken sind verschwunden. Lediglich Schneeverwehungen sind zu sehen. Doch auch diese Freude ist erst einmal nur von kurzer Dauer: ein kleines Schild rechts neben der Straße verweigert uns die Weiterfahrt zum EBC und zum Everest-Viewpoint. Das chinesische Militär hat – nach Aussagen unseres Guides – die Straße gesperrt.

Knapp 2 km vor dem EBC wurde unsere Reise also gestoppt. Das hat sich erst einmal wie eine riesige Niederlage angefühlt …

Mount Everest: EBC closed

 

Streit um die offizielle Höhe

Die aktuell (2017) offizielle Gesamthöhe von 8.848 m stammt aus dem Jahre 1955 und wurde von Nepal und China anerkannt. Im Jahre  2005 hat China jedoch die Höhe des Fels mit einem Resultat von 8844,43 m nachgemessen. Es folgte eine Auseinandersetzung zwischen China und Nepal, ob die offizielle Höhe die Fels-Höhe (8.844,43 m, China) oder die Schneehöhe (8.848 m, Nepal) sein sollte. Man einigte sich darauf, dass 8.848m nach  wie vor die offizielle Höhe ist, China aber die Fels-Höhe angeben darf. (Quelle: BBC)

Mount Everest - chinesische Info-Tafel

 

Ach – scheiß‘ drauf

Wir waren mehrere Minuten lang enttäuscht und wütend, noch so kurz vorm Ziel gestoppt worden zu sein. Dann auch noch so einen doofen chin. Touristen-Stein mit der Höhenangabe des Everest vor der Nase zu haben an Stelle des Steins am Viewpoint mit der Höhenangabe des EBC machte die Sache nicht gerade besser.

Nach der anfänglichen Enttäuschung hat die Freude dann aber doch ganz klar überwogen: wir sind im Himalaya, dem Dach der Welt und stehen etwa 14 km vorm Gipfel des Everest auf einem gefrorenen Fluß mit fast wolkenfreiem Himmel und nahezu perfekter Sicht auf den Berg: scheiße kalt und scheiße geil!

Mount Everest - Sascha und Jean Mathieu

 

Sonnenuntergang am Everest

Mit freiem Blick auf den Berg und unserer überwundenen Enttäuschung konnten wir auch den Sonnenuntergang genießen.

Mount Everest - Sunset

 

Mount Everest
Kloster Rongpuk

Das Kloster Rongbuk befindet sich 8 km vorm EBC und ist angeblich das höchstgelegene Kloster der Welt (4.980 m).

Nonnen und Mönche der Nyingmapa meditierten dort bereits seit dem 18. Jahrhundert. Überreste, oder auch altes Rongbuk Kloster genannt, findet man etwa 2 km vorm EBC. Dort wo heute auch der chin. Touristenstein steht.

Das heutige Rongbuk-Kloster wurde erst um das Jahr 1900 erbaut.  Die Hauptfunktion des Kloster war die Versorgung höher wohnender Einsiedler, welche die Götter am Berg verehrten.  Heute noch suchen Sherpas auf Expeditionen zur Besteigung der nahegelegenen Berge  traditionell den Abt dieses Klosters auf, um an einer Reinigungszeremonie (Puja) teilzunehmen.

Direkt neben dem Kloster gibt es ein kleines Hotel sowie ein kleines Restaurant, in dem einfache Nudel-, Reis- und Fleischgerichte angeboten werden.

 

Mount Everest
Tenzing Norgay und Edmund Hillary

Am 29. Mai 1953 gelang dem Nepalesen Tenzing Norgay zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount Everest. Sie waren Teil einer britischen Expedition und erreichten als ersten den Gipfel. Auf den Streit zwischen einigen Staaten, wer den nun zuerst auf dem Gipfel war, antworteten beide immer, dass sie den Gipfel gemeinsam erreichten und blieben lebenslang Freunde.

 

Mount Everest
George Mallory und Andrew Irvine

George Mallory und Andrew Irvine waren Teilnehmer einer Everest-Expedition im Jahre 1924. Bei dem letzten Besteigungsversuch der dritten Expedition kehrte Mallory und Irvine nicht zurück und starben auf dem Everest. Bis heute ist nicht geklärt, ob sie es bis zum Gipfel schafften und erst auf der Rückkehr schafften. Mehrere Zeitungen haben immer wieder über diese beiden Bergsteiger berichtet, darunter die FAZ – Aus dem Mythos wird ein Mensch und die ZEIT – Der englische Tote.

Am EBC in Tibet stehen Gedenktafeln zu den beiden verstorbenen Bergsteigern. Die Bilder unten hat uns unser Guide Tashi zur Verfügung gestellt, da wir selbst nicht bis ins EBC gekommen sind.

Mount Everest: George Mallory and Andrew Irvine, photo by Tashi

Mount Everest: George Mallory and Andrew Irvine, photo by Tashi

Mount Everest
Weitere Impressionen

Mount Everest: letzter Pass

Mount Everest - Jean Mathieu

Mount Everest Sunrise

Mount Everest Sunrise

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